BELLA PARK

Wir machen aus der Wiese zwischen Hauptbahnhof und Römerkreis einen Park für alle. Zusammen mit euch. In Heidelberg.
 
Ihr könnt hier kostenlos Spiele ausleihen, tanzen, einfach draußen sein oder ein Buch lesen, Tischtennis oder Schach spielen, eure Kinder mitbringen oder eure Tiere.
 
Ihr könnt Freunde treffen oder neue Leute. Ihr könnt bei uns was kaufen oder selbst was mitbringen.
 
Kommt vorbei, macht mit und verändert eure Stadt!

Programm

Gesellschaftskiosk BELLA PARK
Kurfürsten-Anlage bei den Stadtwerken

Öffnungszeiten (bei 🌧️ zu)
DO & FR ab 15h
SA ab 14h

Auch BELLA braucht mal Urlaub
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Lieber hören als lesen? In unseren Radiosendungen zum Nachhören erfahrt ihr viel über den Ort, seine Menschen und unser Projekt BELLA PARK!

Die Idee

BELLA PARK bringt Kunst, Spiel und Musik in die Heidelberger Kurfürsten-Anlage. Bislang hat der Park an den Stadtwerken einen schlechten Ruf: Zusammen machen wir ihn schöner!

Das Herz von BELLA PARK ist unser Gesellschaftskiosk. Hier kommen wir ins Gespräch, spielen mit unendlicher Ausdauer Schach und Tischtennis, bauen Parkmöbel, nähen eine 30m lange Picknickdecke, essen gemeinsam zu Abend, veranstalten eine urbane Olympiade und viele andere Dinge!

BELLA PARK ist mehr als ein Ort, an dem Veranstaltungen stattfinden.

Hier treffen sich unterschiedlichste Menschen: Babys und Opis, Wohnungslose und wohlhabende Bürgerinnen, Punks und Versicherungsangestellte, Ur-Heidelberger und Geflüchtete, die vor kurzem erst in Deutschland angekommen sind. Auch wenn sie nicht dieselbe Sprache sprechen: beim Spielen, Tanzen und Bauen lernen sie sich kennen, schieben vorschnelle Urteile beiseite und wachsen vielleicht sogar zusammen.

Das gemischte Publikum schafft eine schöne Atmosphäre und fängt Konflikte auf.

Um BELLA PARK herum soll in den nächsten Jahren viel gebaut werden. Der Ort wird sich verändern und mit ihm der Park. Wir möchten ausprobieren, was hier gut funktioniert und was nicht. Und wir möchten herausfinden, was die Menschen sich wünschen, die den Park jetzt schon nutzen oder in der Nachbarschaft wohnen.

Mitmachen

BELLA PARK gibt es nur, weil sehr viele Menschen mithelfen – die meisten davon ehrenamtlich. Zur Zeit sind ungefähr 30 Menschen dabei, ganz unterschiedlich alt und mit verschiedenen Berufen. Mit dabei sind auch einige, die den Park schon lange vor uns genutzt haben und sich freuen, dass hier etwas Neues entsteht. Außerdem arbeiten wir mit vielen anderen Vereinen und der Stadt Heidelberg zusammen. 

Bei uns können alle mitmachen, auch ohne Mitglied im Verein zu sein. Kommt einfach vorbei oder schreibt uns eine Mail! Es gibt viel zu tun: zum Beispiel schrauben & sägen, schnippeln & köcheln, rumspinnen & planen, singen & tanzen…

Uns geht es nicht nur darum, einen schönen Ort zu schaffen, wir möchten auch Probleme in der Kurfürsten-Anlage gemeinsam angehen. Deshalb laden wir auch und gerade die Nachbarschaft ein, mitzumachen oder mit uns in Kontakt zu treten.

Wir möchten euch ermutigen, die Stadt mitzugestalten. Das geht am besten an einem konkreten Ort. Auch dafür ist BELLA PARK da. Zum Stadt-Machen! 

Ihr habt keine Zeit aber Geld? Jede Spende hilft!

Der Ort

Die Kurfürsten-Anlage in Heidelberg liegt sehr zentral: Sie schlängelt sich vom Bahnhof in Richtung Altstadt. Links befindet sich der Stadtteil Bergheim, rechts die Weststadt. Hier mischen sich Altbauten und Gebäude aus den siebziger und achtziger Jahren. Auf der Bergheimer Seite sind vor allem Unternehmen angesiedelt – viele Gebäude stehen leer und sollen bald durch neuere ersetzt werden. Die andere Seite ist lebendiger: Hier stehen Wohnhäuser, auf der Straße und dem Gehweg ist viel los. Passant*innen sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf dem Weg zu anderen Orten in der Stadt. Es ist laut und trubelig, viele verschiedene Sprachen sind zu hören. Zwischen Discounter und Wettbüro stehen oft junge Männer, beim Vorbeigehen bieten sie fast allen Haschisch an. Neben diesen Drogengeschäften sorgen hier regelmäßig Diebstahl und Schlägereien für Ärger, die Polizei ist Stammgast in der Kurfürsten-Anlage.

Auf der großen Wiese gegenüber vom Bahnhof sitzen mittags Schulkinder auf großen Steinen und fahren später mit dem Bus nach Hause. Etwas weiter vorne warten geflüchtete Menschen auf den Shuttle-Bus zu ihrer Unterkunft, außerhalb von Heidelberg im Patrick-Henry-Village. Bänke oder ein Dach zum Schutz vor Regen gibt es nicht.

Zwischen den Autospuren zieht sich eine schmale Grünfläche durch die Kurfürsten-Anlage. Zentral auf der ehemaligen Promenade platziert ist der Brunnen an der Haltestelle Stadtwerke. Er ist schon lange kaputt – soll aber bald repariert werden. Dort trifft sich seit über 30 Jahren die Straßenszene Heidelbergs, die den Park noch gepflegter kennt. Eine Art Wohnzimmer unter freiem Himmel, ein nicht-kommerzieller Aufenthaltsort und Treffpunkt – auch für Menschen, die andernorts oft vertrieben werden. Entgegen des Images sind längst nicht alle, die hierherkommen, wohnungs- und arbeitslos!

Weil es immer wieder laut ist oder zu Konflikten kommt, hat der Park am Brunnen einen schlechten Ruf. Manche meiden den Ort auch einfach nur, weil sie nicht einschätzen können, wer sich dort aufhält und wie sicher und willkommen sie dort sind.

Der Treffpunkt ist aber auch ein Schutzraum. Wie wir zum Beispiel durch unsere Radiosendung erfahren haben, finden viele Menschen hier einen Ort, an dem sie nicht verurteilt, sondern so angenommen werden, wie sie eben sind – ob einfach nur auf der Suche nach Gesellschaft, chronisch krank, alkoholabhängig, obdachlos oder wie der Verein gegen Müdigkeit mit vielen Ideen im Kopf.

Was bisher geschah

  • BELLA baut
    BELLA baut

    Anfang Juni haben wir im BELLA PARK unsere eigenen Parkmöbel gebaut. Zwei Tage lang wurde gewerkelt, geschraubt und gezaubert, sodass wir nun ganz viele neue Hocker für BELLA haben!

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  • Großfahndung im BELLA PARK
    Großfahndung im BELLA PARK

    Mal wieder eine Razzia in der Kurfürsten-Anlage? Nein, hier geht es nicht um Drogen, sondern um BELLA! Um mehr über BELLAs Charakter herauszufinden, haben wir uns im Park auf die Suche nach Indizien gemacht.

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  • Cyanotypie-Workshop
    Cyanotypie-Workshop

    Zum Saisonauftakt 2024 hat Freya uns in die Welt der Cyanotypie eingeführt. Das ist ein ziemlich altes Druckverfahren! Es wurde fleißig gebastelt und unsere kreativen Köpfe konnten sich so richtig ausleben!

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  • Radio „Sicherheit in der Kurfürsten-Anlage“
    Radio „Sicherheit in der Kurfürsten-Anlage“

    Wir waren mit dem Radio gegen Müdigkeit beim Infotag „Sicher unterwegs in Heidelberg“. Das heiße Thema der Sendung: Wer hat Angst vor wem? Hier stellen wir uns die Frage, welche Rolle Sicherheit in der Kurfürsten-Anlage spielt.

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  • Urbane OIympiade
    Urbane OIympiade

    Im Kampf gegen die Müdigkeit haben wir die erste Urbane Olympiade Heidelbergs im BELLA PARK ausgetragen. Dabei haben wir in verschiedensten Disziplinen – von Kaugummi-Weitspucken bis Pfand schätzen – ganz neue Talente entdeckt. Mit Spiel, Tanz und Musik war so für alle was dabei!

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  • Radio im Park
    Radio im Park

    Unser Radiowagen war nun schon zwei Mal auf den Grünflächen in der Kurfürsten-Anlage unterwegs. Was macht den Park aus? Was könnte hier in Zukunft passieren? Welche Bedürfnisse und Wünsche haben Nutzende und Nachbar*innen? Welche Konflikte gibt es und was sind Ansätze, um sie zu lösen? Was plant die Stadtverwaltung auf den Flächen?

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Noch Fragen?

Was hat eure Arbeit mit Kunst zu tun?

Wir machen Kunst, die man sich nicht an die Wand hängen kann. Uns geht es darum, mit Kunst eine Erfahrung zu schaffen. Im BELLA PARK heißt das, den Ort neu zu entdecken, andere Seiten von ihm zu zeigen und den Raum zu verändern. Manchmal reicht schon eine kleine Intervention und plötzlich entsteht eine intensive Begegnung zwischen Fremden. Oder BELLA PARK glänzt als Oase mitten in der Stadt.

Ist das nicht Sozialarbeit, was ihr da macht?

Mit dem Projekt BELLA PARK möchten wir Menschen mit Austausch bringen und den Park zwischen Hauptbahnhof und Römerkreis schöner machen. Obwohl sich hier viele Menschen in schwierigen Lebenssituationen aufhalten, geht es uns nicht darum, zu helfen. Eher darum, an Berührungsängsten zu rütteln und von versteckten Talenten überrascht zu werden, zum Beispiel beim Schach, Tischtennis, Kochen oder im Gespräch. Auch wenn wir bewusst weder als Hilfsprojekt oder Sozialarbeit vor Ort sind, ist die persönliche Beziehung zu den Menschen im Park unglaublich wichtig für unsere Arbeit.

Was bedeutet Stadt-Machen?

Stadt-Machen kann heißen: ein Nachbarschaftscafé organisieren, ein Stück Grün auf der Verkehrsinsel pflegen, einen Poller zum Sitzmöbel umbauen oder sogar einen ganzen Park gemeinsam mit der Stadt zu planen. 

Im BELLA PARK machen wir Stadt, weil wir mit einer Gruppe von Menschen konkret mitbestimmen, was im Park passiert.

Die Idee für das Projekt BELLA PARK ist während unserer Workshopreihe 1+1=3 entstanden. Mit über 100 Menschen haben wir über öffentliche Räume in Heidelberg gesprochen. Dabei haben wir festgestellt, dass viele ihre Stadt mitgestalten möchten — und zwar direkter als in einer klassischen Bürgerbeteiligung. Die fragt vor allem Bedürfnisse ab und erreicht oft nur bestimmte Gruppen. Mitgestalten ist gar nicht so leicht, denn die Strukturen von Kommunalpolitik und Verwaltung sind kompliziert und manchmal auch undurchsichtig. Aber: Wir wollen nicht meckern, sondern machen! Deshalb haben wir einen Ort gesucht, an dem wir die unsere Ideen für öffentliche Räumen in Kooperation mit der Stadtverwaltung ausprobieren können. Mit BELLA PARK haben wir einen Ort gefunden, an dem wir 2023 direkt loslegen konnten.

Dabei geht es uns nicht nur darum, den Ort schöner zu machen. Statt auf dem Papier zu planen, möchten wir unsere Ideen 1:1 im Park ausprobieren – manche nennen das Place Making. Wir entwickeln gemeinsam verschiedene Möglichkeiten, wie wir den Park nutzen können. Denn je mehr Gründe es gibt, einen Ort zu besuchen, desto lebendiger ist er. Plötzlich wird der Park zur Arena für eine Urbane Olympiade, dann zur Hörspielwiese oder zum Skateplatz. Das zu sehen, löst eine Veränderung aus – erst im Denken und dann im Handeln. Das langfristige Ziel: einen Ort zu schaffen, der auf Dauer ganz unterschiedliche Menschen für sich begeistert und gemeinnützig ausgerichtet ist.

Dazu müssen wir den Ort gut kennen, an dem wir arbeiten. Deshalb – und weil es so spannend ist – gehört für uns zum Stadt-Machen auch das Stadt-Erforschen. Dafür nutzen wir Methoden aus Ethnografie und Geografie, Performance-Kunst & DIY Radio.

Werden durch eure Arbeit Menschen verdrängt?

Eines der wichtigsten Ziele unserer Arbeit ist, BELLA PARK gemeinsam mit den Menschen zu gestalten, die ihn jetzt schon nutzen. Einige von ihnen haben sich schon unserer Projektgruppe angeschlossen und arbeiten engagiert mit – auch an der Pflege der Grünanlage. 
 Der Treffpunkt am Brunnen ist ein wichtiges soziales Netzwerk und muss erhalten bleiben. Das ist uns ebenso wichtig wie den Ämtern, mit denen wir zusammenarbeiten. Unter anderem deshalb sind wir nicht direkt am Brunnen aktiv.

BELLA PARK ist kein Hipster-Ort, sondern bringt Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammen. Wir machen die Erfahrung, dass ein gemischtes Publikum im Park Konflikte entschärft und die Atmosphäre auflockert. Dafür, dass sich hier alle möglichst wohl fühlen und die Balance nicht in Richtung einer bestimmten Gruppe kippt, braucht es viel Arbeit an Beziehungen, Sensibilität und eine kluge Programmgestaltung.

Unabhängig von BELLA PARK wächst die Gefahr der Verdrängung, weil in der Kurfürsten-Anlage in den nächsten Jahren viele neue und teurere Wohnungen entstehen. Ein typisches Szenario für die Verdrängung eines solchen Treffpunkts. Verhindert werden kann das, wenn sowohl die Stadtverwaltung als auch die Nachbarschaft hinter der Straßenszene stehen und wir es schaffen, dass sie im Quartier eingebettet ist und nicht für zu viel Unruhe sorgt.

Verkauft ihr Alkohol an Abhängige?

An unserem Gesellschaftskiosk wird bei Veranstaltungen auch Bier und Weinschorle verkauft. Der Hauptgrund: Viele Menschen kommen bei uns nach der Arbeit auf ein kleines Feierabend-Bier vorbei. Unsere Bar lockt ein gemischtes Publikum in den Park. Und dieses Publikum braucht es, damit BELLA schöner wird. Harter Alkohol dagegen sorgt für Konflikte. Wir bitten unsere Gäste deshalb, Schnaps und Co von unseren Veranstaltungen fern zu halten.

Unsere Preise sind relativ niedrig, sodass sich viele ein Getränk leisten können. Trotzdem sind wir teurer als der lokale Discounter und viele unserer Gäste bringen ihre eigenen Getränke mit. Das ist gut so, denn unser Fokus liegt darauf, Menschen zusammen zu bringen und nicht darauf, sie mit Alkohol zu versorgen.

Obwohl wir weder Sozialarbeit noch Suchthilfe machen, müssen wir an einem Ort wie BELLA PARK immer wieder neu darüber nachdenken, was unsere Arbeit in Bezug auf Abhängigkeit bewirkt. Zu unseren Gästen gehören auch Personen, die alkoholabhängig sind. Ein Suchtproblem können wir jedoch nicht lösen, indem wir keinen Alkohol verkaufen – erst recht nicht mit einem Discounter um die Ecke. Trotzdem sehen wir, dass unsere Arbeit positive Impulse gibt: Wer etwas bauen will, kann sich dabei nicht ins Delirium saufen. Wer ins Tischtennis-Match vertieft ist, greift vielleicht einmal weniger zur Flasche. Wer als vollwertiger Teil einer Projektgruppe gesehen wird, fühlt sich wertgeschätzt und hat vielleicht sogar irgendwann einen Grund, seine Sucht zu bekämpfen.

Wie reagiert ihr auf Kriminalität und Gewalt vor Ort?

In der Kurfürsten-Anlage und im BELLA PARK begegnen uns neben vielen schönen Momenten auch Armut, Sucht, Kriminalität und Gewalt. Dahinter stecken oft harte Lebensgeschichten und gesellschaftliche Probleme, die sich leider nicht einfach wegwischen lassen. Als Teil der „AG Park“ arbeiten wir mit der Stadt Heidelberg und verschiedenen sozialen Einrichtungen daran, die Situation zu verbessern.

Was wir beitragen können: die Atmosphäre im Park verändern und Konflikte auffangen. Auch Menschen in schwierigen Lebenssituationen können direkt bei uns mitwirken. Sie sind ein Teil des Projekts, erleben dadurch neue Wertschätzung und übernehmen Verantwortung für den Ort. Um Sicherheit und Atmosphäre in der Kurfürsten-Anlage zu verbessern, müssen wir zuerst verstehen, wie Konflikte entstehen und welchen Hintergrund die Probleme haben. Durch unsere Präsenz, die Erkundung des Ortes und ein gutes Netzwerk wissen wir darüber viel und können dieses Wissen bei der Entwicklung von Maßnahmen einbringen.

Die Berichterstattung über die Situation in der Kurfürsten-Anlage wirkt häufig so, als wären alle Menschen kriminell, die sich an der Bushaltestelle, am Brunnen oder im Park aufhalten. Diesen Eindruck teilen wir nicht! Ein differenzierter Blick auf die Situation ist dabei unerlässlich, denn zu oft wird wegen ein paar Störenfrieden eine ganze Gruppe in einen Topf geworfen.

Das passiert zum Beispiel in Bezug auf den Shuttle-Bus, der Geflüchtete aus der Landeserstaufnahmestelle im PHV nach Heidelberg bringt. Zurzeit ist die einzige Haltestelle dafür in der Kurfürsten-Anlage und deshalb ist hier auf der Straße oft viel los. Die meisten, die hier ankommen, gehen nur einkaufen oder etwas in der Stadt erledigen. Einige wenige suchen Stress, geraten in Streitereien, klauen oder verkaufen Drogen. Andererseits wohnen längst nicht alle im PHV, die in der Kurfürsten-Anlage Drogen verkaufen oder für Konflikte sorgen. Wird die Bushaltestelle verlegt, wie sich das einige Menschen aus der Nachbarschaft wünschen und Politiker*innen fordern, heißt das nicht unbedingt, dass hier keine Drogen mehr verkauft werden. Die Stadtverwaltung prüft im Moment, ob es zusätzliche Haltestellen für den Bus geben kann. Wir denken, das ist eine gute Idee, um die Situation zu entzerren – weniger Menschen, weniger Konflikte.

An der Haltestelle gibt es weder Sitzgelegenheiten noch eine Überdachung. Wenn es regnet, suchen die Wartenden Schutz in den Hauseingängen – was wiederum die Nachbarschaft stört. Hier würde eine bessere Infrastruktur Abhilfe schaffen.

Außerdem wird zurzeit eine Waffenverbotszone in der Kurfürsten-Anlage diskutiert. Das sehen wir kritisch. In der Eisenbahnstraße in Leipzig wurde eine solche Zone beispielsweise nach einigen Jahren abgeschafft, weil sie nicht die erhoffte Wirkung gezeigt hat – dafür aber das Viertel und seine Bewohner*innen zusätzlich abgestempelt hat. Dadurch sinkt das Sicherheitsgefühl und eine Abwärtsspirale kann entstehen. Genau deshalb ist es wichtig in Nachbarschaftsstrukturen und soziale Kontrolle zu investieren!

Wie finanziert ihr das Projekt?

Unser Projekt wird im Moment hauptsächlich durch den Förderfonds „Begegnung und Zusammenhalt“ der Stiftung Mercator und die Programme „Mittendrinnenstadt“ und „hdn8“ der Stadt Heidelberg finanziert. Außerdem gibt es viele weitere Unterstützer*innen, die uns mit Spenden oder Materialien und Rabatten aushelfen.

Leider ist unsere Finanzierung momentan nur bis Ende 2024 gesichert. Zurzeit bemühen wir uns um eine Anschlussförderung durch Drittmittel und die Stadt Heidelberg.

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